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Mut zur Veränderung: Einen Monat ohne Auto in Treptow-Köpenick

Das Bezirksamt soll im Rahmen eines Pilotprojekts Bürger*innen dazu animieren, temporär auf das eigene Auto zu verzichten. Im Gegenzug werden alternative Mobilitätsangebote im Carsharing und dem öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung gestellt. Der Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick für dieses Projekt wurde auf der Bezirksverordnetenversammlung am 21. Januar 2021 beschlossen.

Vorbild des Antrags ist das seit 2016 in Charlottenburg laufende Projekt „Neue Mobilität Berlin“. Unter dem Namen „Sommerflotte“ können Berliner ihre Autoschlüssel für einen Monat abgeben und dafür besondere Angebote fürs Car- und E-Bike-Sharing sowie der Berliner Verkehrsbetriebe bekommen. Das Projekt soll die Teilnehmenden dazu animieren, sich mit alternativen Verkehrsmöglichkeiten vertraut zu machen. „Viele Bürger*innen wissen nicht, wie effizient und einfach in der Nutzung diese Mobilitätsangebote sind“, erklärt Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen. „Sobald sie sich mit diesen vertraut machen, trennen sich viele sogar von ihrem Pkw“. Im Anschluss an die Sommerflotte 2019 gaben 29 Prozent der Teilnehmden an, sich dauerhaft von ihrem privaten PKW trennen zu wollen.

„Treptow-Köpenick ist mit alternativen Mobilitätsangeboten gut genug ausgestattet, um einen Großteil der privaten Pkws problemlos zu ersetzen“, betont auch Jacob Zellmer, ebenfalls Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen. „Unser Ziel ist, den enormen Platzverbrauch durch parkende Kraftfahrzeuge zu reduzieren und somit die urbane Lebensqualität zu verbessern. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung eignen sich unter anderem die Altstadt Köpenick oder Friedrichshagen für das Pilotprojekt. Der Bezirk muss jetzt so schnell wie möglich alle relevanten Akteuere an einen Tisch bringen, damit das Projekt noch in 2021 beginnen kann.“

Weitere Informationen zum Projekt „Sommerflotte“ finden sich unter: neue-mobilitaet.berlin

2 Kommentare

  1. R. Hübner

    Liebe grüne und ökoradikale Mitbürger,

    dieses Projekt ist ein weiterer Beweis dafür, dass in dieser Stadt und auch in diesem Bezirk dringend ein politischer Richtungswechsel notwendig ist. Für solche Projekte meine Steuergelder zu verschleudern ist schlicht und ergreifend eine Frechheit.

    Nun zum Thema:
    1. Welches ist das in der heutigen Zeit gesundheitlich sicherste Verkehrsmittel?
    !!!RICHTIG – das eigene Auto!!!, der ÖPNV ist in Coronazeiten mit Sicherheit grundsätzlich zu vermeiden und Sharing Angebote können ebenfalls kein ordentliches und vor allem sicheres Hygienekonzept umsetzen.
    2. Anstatt ständig weitere Straßenrückbauprojekte zu starten, sollten endlich vor langer Zeit beschlossene Infrastrukturprojekte umgesetzt werden (Beispiel TVO – Tangentiale Verbindung Ost).
    3. Stopp aller Projekte, die für eine Wohnverdichtung in der Innenstadt sorgen sollen – auch in Köpenick Treptow. Die Stadt und auch der Bezirk sind schlicht und ergreifend voll und werden sicher nicht attraktiver, wenn immer mehr Menschen auf noch engerem Raum zusammenleben müssen, um dann (wahrscheinlich grüne Idealvorstellung) alle zusammen auf riesigen Radwegen oder zusammengefercht in den alltäglichen Gesindelcontainern (ich glaube ihr nennt das ÖPNV) quer durch die Stadt zu kutschieren um glücklich und zufrieden den Alltagsstress in einer dreckigen von der gescheiterten Multi-Kulti-Kultur verdorbenen Hauptstadt namens Berlin ertragen zu dürfen.

    Jetzt zu mir: Ich bin glücklicherweise nicht von all den rot-grünen Horrorszenarien betroffen, da ich nicht auf den ÖPNV angewiesen bin (und diesen im Übrigen auch schon ca. 20 Jahre nicht mehr genutzt habe) und mir jederzeit überlegen kann, ob ich nun mit Auto, Motorrad, Fahrrad oder etwas länger zu Fuß zur Arbeit fahre/gehe, oder ob ich mal HomeOffice mache. Es gibt je nach Wetter- oder Gefühlslage auch Tage oder manchmal auch Wochen, an denen ich mein Auto oder mein Motorrad überhaupt nicht benutze. Aber grundlegend ist, dass ich dies freiwillig und aus eigenem Antrieb tue. Wenn ich aber das Gefühl bekomme das es politisch angestrebt wird mich dazu zu zwingen (und das ist grüne Alltagspolitik und Vision) auf diese Komfortzone verzichten zu müssen, dann wächst dementsprechend auch der Widerstand in mir. Daher haben sowohl die Grünen, als auch die beiden roten Parteien einen weiteren (witziger Weise ehemaligen) Wähler weniger auf ihrer Seite und dafür einen weiteren aktiven Gegner gegen sich stehen.

    Diese meine Geburtsstadt ist auf dem besten Weg nicht mehr meine Heimatstadt zu sein. Danke dafür…

    Danke für grauenvolle Zukunft…

    Danke für nichts!!!

    Antworten
  2. Roggan

    Liebe Fraktion B90/Die Grünen

    Möchte hiermit meine Unterstützung, den Individualverkehr in ausgewählten und geeigneten Wohngebieten zu minimieren, kundtun.

    Bin in Köpenick geboren und wohne jetzt über 10 Jahre in Alt Köpenick in der Lüdersstraße. Wir sind hier her gezogen mit der Erwartung eine ruhige idyllische Altstadt vorzufinden.
    Die Realität sieht aber komplett anders aus. Speziell in den Bereichen Lüdersstraße und Freiheit, belastet der stark zugenommene Verkehr die Anwohner.
    Die Lüdersstraße ist zwar verkehrsberuhigt konzipiert aber die hier angewendeten baulichen Maßnahmen verhindern nicht die starke Lärmbelästigung durch zu schnell fahrende Autos.
    Verstärkt wird diese Lärmbelastung durch das vorhandene Kopfsteinpflaster. Viele Autofahrer sind speziell in der Lüdersstraße überfordert und können nicht mit den eingebauten Schikanen umgehen, sie fahren einfach mal über den Bürgersteig oder die Einbahnstraße verkehrt lang.
    Auch im Bereich Schloßplatz werden die vorhandenen Regelungen sehr oft ignoriert. Theoretisch könnte man in Alt Köpenick sämtliche Verkehrsschilder demontieren, denn sie werden nicht beachtet.
    Ich würde mir auch eine deutlichere Präsenz der Polizei in Alt Köpenick wünschen, die insbesondere den Verkehr in der Freiheit und der Lüdersstraße entschleunigt.

    Die Altstadt ist komplett zugeparkt. Ich plädiere hier eindeutig für eine monatliche Abgabe für die Nutzung des öffentlichen Raumes, zusätzlich zur KFZ-Steuer.

    Die Altstadt, ich rede hier vom Bereich Amtsstraße bis Freiheit, ist sehr gut an den ÖPNV angeschlossen. Dieser Bereich würde sich also sehr gut für ein Pilotprojekt entsprechend des Mobilitätsgesetzes eignen.

    Einige Berliner Bezirke arbeiten an Konzepten, wie sie zeitweise oder dauerhaft Teile ihrer Quartiere autofrei gestalten können und so Anwohner*innen, Fahrradfahrer*innen und Passant*innen mehr Raum verschaffen. Die Bezirke werden bei der Erstellung dieser Konzepte – dazu gehören auch Überlegungen zu so genannten Superblocks – von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit 1 Million Euro pro Jahr unterstützt.

    Minimalziel sollte eine Sperrung des Durchgangsverkehrs sein. Also versenkbare Poller o.ä. in den Bereichen Amststraße und Freiheit. Anwohner sollten entsprechend einfahren können.

    Ideal wäre natürlich eine Altstadt ohne KFZ-Individualverkehr. Hier müssten aber Lösungen für die Anwohner entwickelt werden, wie zum Beispiel ein Parkhaus o.ä. auf dem Grundstück des ehemaligen Plastewerkes, Kreuzung Amtsstraße/Landjägerstraße.
    Dort könnten die Anwohner ihre Autos abstellen, nachdem sie ihren Einkauf in die Wohnung getragen haben. Sonderregelungen für behinderte Mitbürger und Familien mit mehreren Kindern sollten immer möglich sein.

    Halte einen grundsätzlichen Verzicht auf das eigene Auto auch für möglich. Hier sollten dann aber auch in den Außenbezirken von Berlin genügend Carsharing Angebote o.ä. vorhanden sein. Ganz wichtig wäre auch eine deutliche Reduzierung der Fahrpreise des ÖPNV.
    Die Berliner Politik propagiert den Verzicht auf das eigene KFZ stimmt aber den jährlichen Fahrpreiserhöhungen zu. ÖPNV muss für die Nutzer billiger sein als das eigene KFZ.

    Eventuell konnte ich als „Betroffener“ ein paar Gedanken zur Diskussion über das Verkehrsprojekt „Alt Köpenick“ beisteuern.

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