Bild: © CC0 Creative Commons - Von Stefan Bernsmann/Pixabay (geändert)

Aus Hochwasserkatastrophen lernen: Entsiegelungskonzept für Treptow-Köpenick

Treptow-Köpenick kann nicht länger warten, damit der Bezirk auch in Zukunft grün bleibt. Im Sinne des Klimaschutzes soll daher das Bezirksamt bis Ende 2022 ein bezirkliches Entsiegelungskonzept erstellen. Ein entsprechender Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde für die Bezirksverordnetenversammlung am 12. August 2021 eingebracht. „Durch eine konsequente Entsiegelung von Flächen wollen wir der zunehmenden Aufheizung der Stadt entgegenwirken und Überschwemmungen verhindern“, begründet Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen, den Antrag.

Die Nachverdichtung in Treptow-Köpenick nimmt in immer schnellerem Tempo zu. Immer mehr Brachen, Grünflächen und Spielplätze werden versiegelt. Darunter leiden Klima und Lebensqualität. Während das städtische Grün CO2 bindet und in immer häufiger werdenden Hitzesommern für Kühlung sorgt, nimmt die Oberflächenversiegelung der Stadtnatur ihren Raum und heizt die Umgebung weiter auf. Zusätzlich steigt die Hochwassergefahr.
Mit einem Ensiegelungskonzept plant die bündnisgrüne Fraktion dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Treptow-Köpenick soll zu einer sogenannten Schwammstadt werden. Eine Schwammstadt speichert möglichst viel Wasser in den Böden, um es dann über die Zeit, zum Beispiel während Dürrezeiten im Sommer, langsam wieder abzugeben. Um dies zu erreichen, soll das Konzept Möglichkeiten zur Entsiegelung aufzeigen und einen zeitlichen Horizont zur Umsetzung von Maßnahmen enthalten. Zu möglichen Maßnahmen gehören die Entsiegelung von Parkplätzen, Schulhöfen oder die Vergrößerung von Baumscheiben. Bürger*innen sollen bei Erstellung und Entwicklung des Konzepts einbezogen werden. Bis zum Jahr 2026 wollen die Bündnisgrünen der Anteil versiegelter Flächen im Bezirk um zehn Prozent verringern.

„Vage Bekenntnisse zu mehr Klimaschutz reichen nicht mehr aus. Wir brauchen in der Stadtentwicklung klare Zielvorgaben“, erklärt Claudia Schlaak. Jacob Zellmer, ebenfalls Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Stadtentwicklung der Bündnisgrünen, ergänzt: „Die Flächenversiegelung schreitet durch den Bau neuer Wohnquartiere und Gewerbeflächen auch bei uns immer weiter voran. Aus diesem Grund müssen wir konsequent Flächen entsiegeln und neue Grünräume schaffen. Je nach Bodenbeschaffenheit können zusätzliche Magerrasen oder Regengärten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor Hochwasser und der Verbesserung des Stadtklimas beitragen.“

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