Besondere Herausforderungen bedürfen kreativer Lösungen und Entschlossenheit. Auf der Bezirksverordnetenversammlung am 14. Mai 2020 wurde auf Initiative der bündnisgrünen Fraktion beschlossen, zusätzliche temporäre Radfahrspuren und Spielstraßen im Bezirk einzurichten. Durch die Umverteilung öffentlicher Verkehrsflächen sollen Ansteckungsgefahren reduziert werden. Trotz der Beschlüsse kritisieren die Bündnisgrünen, dass das Bezirksamt selbst entsprechende Maßnahmen längst hätte ergreifen können. „Warum kommt das Bezirksamt in Treptow-Köpenick nicht selbst auf diese Ideen? Wir fordern von den Ämtern mehr Mut und eigene kreative Maßnahmen“, zeigt sich Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, vom Krisenmanagement des Bezirksamts enttäuscht.
Andere Bezirke machen es vor. Dort werden bereits temporäre Radwege angelegt, um die Verkehrsräume zu vergrößern, oder Spielstraßen etabliert, damit sich Kinder in der aktuellen Situation frei bewegen können und Raum zum Spielen haben. Auf der BVV-Sitzung konnten sich die Grünen zusammen mit SPD, DIE LINKE und CDU nach langen Diskussionen mit ihrem Antrag für temporäre Radspuren auf Hauptverkehrsstraßen durchsetzen. Außerdem haben sich Grüne und Linke mit den Fraktionen der SPD und CDU darauf geeinigt, dass in einem ersten Schritt ein Modellprojekt für Spielstraßen in Alt-Treptow umgesetzt werden soll. „Wir freuen uns, dass unsere Anträge von den anderen Fraktionen auch unterstützt wurden“, so Claudia Schlaak.
Die Arbeit des Bezirksamts kann aber aus Sicht der Grünen innovativer sein. „Seit Beginn der Corona-Krise ist es dem Bezirksamt gelungen, in Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Mund-Nasen-Masken in der Bevölkerung kostenlos zu verteilen. Aber dieses Engagement würde man sich auch in anderen Angelegenheiten wünschen“, so Jacob Zellmer, ebenfalls Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. „Zum Beispiel sollten jetzt so schnell wie möglich Angebote für Leihfahrräder im Bezirk ausgeweitet werden. Das Land hat im Zuge der Corona-Krise die Preise für Leihfahrräder gesenkt, um den Radverkehr zu fördern und den öffentlichen Nahverkehr zu entlasten. Es wäre schön, wenn die Bürger*innen in Treptow-Köpenick auch etwas davon hätten.“
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