Das Essen in der Kantine des Rathauses Köpenick soll zukünftig überwiegend aus regionaler und zum Teil aus biologischer Produktion kommen. Zudem sollen verstärkt Produkte aus fairem Handel angeboten werden sowie mindestens ein vegetarisches Gericht am Tag. Ein entsprechender Antrag der bündnisgrünen Fraktion wurde auf der Bezirksverordnetenversammlung am 4. April 2019 beschlossen. „Wir möchten die Kantine im Rathaus Köpenick nach dem Umbau bekannter und attraktiver machen. Ein wichtiger Aspekt ist das Angebot von gesunden und nachhaltigen Gerichten, die zunehmend nachgefragt werden. Mit dem Beschluss setzen wir auch ein Zeichen, denn die Ernährungswende im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele beginnt bei uns vor Ort“, begründet Benjamin Hanke von den Bündnisgrünen den Antrag.
Voraussichtlich ab 2020 soll die Kantine nach Umbau und Modernisierung wieder eröffnen. Für die Suche nach einem neuen Betreiber wird das Bezirksamt jetzt Bedingungen formulieren, die der Beschluss enthält. Der Beschluss trifft sich mit Senatsplänen für eine Ernährungswende in Berlin. Nach dem Vorbild des Kopenhagener „House of Food“ soll bis zum Jahr 2021 eine Institution etabliert werden, in der Mitarbeiter von Kantinen in Sachen gesunder und nachhaltiger Ernährung geschult werden. Treptow-Köpenick arbeitet seit 2017 auch selbst an einer Nachhaltigkeitsstrategie, die die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen auf den Bezirk herunterbrechen soll. Aus Sicht der Bündnisgrünen geht es auch um die Fortführung der Fairtrade-Kampagne. Nach der Verleihung des Siegels „Fairtarde-Bezirk“ im Januar soll das Thema fairer Handel in Treptow-Köpenick immer wieder mit Maßnahmen lebendig gehalten werden.
„Immer mehr Menschen haben die Auswirkungen unseres Essens auf Tiere, Umwelt, Klima und globale Gerechtigkeit im Blick“, so Benjamin Hanke. „Wir betrachten den Beschluss als Initialzündung eines grundlegenden Wandels: Eine gesunde und nachhaltige Ernährung muss in der Bezirkspolitik in allen Fachbereichen als Ziel verankert werden. Im öffentlichen Einkauf hat Treptow-Köpenick zudem großes Potenzial, sich für gerechtere Arbeitsbedingungen weltweit einzusetzen.“
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Abwahl des Bezirksstadtrats Bernd Geschanowski gescheitert – Stimmen von Rot-Rot-Grün reichten nicht aus
Der von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Abwahlantrag erreichte auf der Sitzung der BVV am Donnerstag mit 31 von 55 Stimmen nicht die nötige Zweidrittelmehrheit von 37…
Weiterlesen »
Zügige Unterschutzstellung der Wuhlheide einleiten
Die Wuhlheide in Köpenick ist eines der größten Park- und Waldgebiete in Berlin. Ihre zeitnahe Unterschutzstellung ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt und die weitere artenreiche Entwicklung dieses einzigartigen…
Weiterlesen »
Grün wirkt: Weitere Hürde für ersten Kiezblock in Treptow-Köpenick genommen
Die Mittel für das städtebauliche Verkehrs- und Freiraumkonzept für den Kungerkiez wurden durch den Senat bewilligt. Damit steht der Konkretisierung des Kiezblocks „Kungerkiez“ nichts mehr im Weg. Es wäre der…
Weiterlesen »