Verkehrschaos A100: Bündnisgrüne fordern wirksame Maßnahmen zum Schutz der Anwohner*innen und des Umweltverbunds

Die von Expert*innen lange prognostizierte Verkehrskatastrophe ist eingetreten: Seit der voreiligen Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 am 26. August 2025 herrscht rund um die Anschlussstelle Treptower Park ein unhaltbarer Zustand. Wir Bündnisgrüne sehen uns in unseren Warnungen bestätigt und fordern ein sofortiges Handeln der Senatsverwaltung.

„Die aktuelle Situation gefährdet täglich die Sicherheit von Radfahrenden und Fußgänger*innen und belastet Anwohnende und Pendler*innen mit zusätzlichem Lärm, Abgasen und Stress“, erklärt Christian Huber, verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen Fraktion in der BVV Treptow-Köpenick. „Dass wichtige Buslinien zeitweise eingestellt werden mussten, setzt dieser Politik des CDU-geführten Senats die Krone auf“. Schon um den maximalen Abfluss der Autos von der A100 zu ermöglichen wurden die Ampelschaltungen für querende Zufußgehende maximal verkürzt.

„Das ist ein Scheitern mit Ansage!“ so Huber weiter. Denn bereits vor Monaten hatte die BVV Treptow-Köpenick in mehreren Beschlüssen konkrete Lösungsansätze vorgelegt, die vom Senat konsequent ignoriert wurden. Darunter die dringende Empfehlung, den Bauabschnitt erst nach Fertigstellung des westlichen Überbaus der Elsenbrücke zu eröffnen, ein tragfähiges Verkehrskonzept zu entwickeln, Fußgängerüberwege, Radwege und Busspuren baulich so umzugestalten, dass sie effektiv vor dem Autoverkehr geschützt sind, und Konzepte für eine Verkehrsberuhigung in den angrenzenden Kiezen zu finanzieren. „Die zuständige Senatsverwaltung hat diese Forderungen der BVV im besten Falle ignoriert, in Bezug auf den Kiezblock sogar aktiv dagegen gearbeitet“, ergänzt er.

Auch wenn es jetzt einige Änderungen gibt, die zur Verbesserung beitragen sollen, wie z.B. die überfällige Weiterführung der Busspur auf der Elsenstraße zwischen der Straße am Treptower Park und der Puschkinallee sowie deren Schutz durch Leitboys, um ein Überfahren von Autos zu verhindern. – „Leider bleibt das Stückwerk und weiter hinter dem selbst gesteckten Ziel aus dem schwarz-roten Koalitionsvertrag eines umfassenden Verkehrskonzeptes zurück.“, führt Huber weiter aus.

Deshalb fordert die Bündnisgrüne Fraktion gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen von SPD und Die Linke den Senat auf, unverzüglich nachhaltig wirksame Maßnahmen zu treffen, u.a. durch die sofortige temporäre Sperrung des 16. Abschnitts der A100 in Richtung Treptow bis zur Fertigstellung eines tragfähigen Verkehrskonzepts und des westlichen Überbaus der Elsenbrücke. Verkehrskontrollen mit Nachdruck zum Schutz von Fuß- und Radverkehr ebenso wie die sofortige Freigabe der Mittel für den Kunger-Kiez-Block. Weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen in den angrenzenden Wohngebieten müssen jetzt umgesetzt werden.

Abschließend dazu, sagt Christian Huber: „Was mich bei allem immer wieder fassungslos macht, ist die weitere klare Priorisierung des Autoverkehrs durch die CDU. Für mich ist das Klientelpolitik für die Minderheit an Autonutzern. Diese einseitige Förderung verschlingt Milliarden an Steuergeldern und verursacht zusätzlichen Lärm, Schmutz, Abgase und Unfälle. Es ist eine klare Absage an die Hoffnung vieler Menschen auf eine ausgewogenere und fairere Verteilung des öffentlichen Straßenraums, mehr Verkehrssicherheit für Kinder, Lebensqualität in dieser Stadt und dem Erreichen der Klimaziele.“

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