Der Ausbau des queeren Jugendangebots in Treptow-Köpenick darf nicht den Kürzungen des Senats zum Opfer fallen. Die queere Infrastruktur in den Außenbezirken ist ohnehin zu wenig ausgebaut. Hier bildet das queere Jugendzentrum im Jukuz Gérard Philipe in Alt-Treptow einen wichtigen Baustein um Jugendlichen im Bezirk einen geschützten Rahmen zu geben, wo sie sich austauschen und Beratungs- und Freizeitangebote wahrnehmen können.
Talip Törün, queerpolitischer Sprecher dazu: „Die versprochenen Ressourcen können nicht nach gerade mal zwei Jahren wieder zurückgenommen werden, ohne massive Einschnitte bei den Jugendlichen zu hinterlassen. Gerade nach der Corona-Pandemie ist das queere Jugendzentrum für viele ein Ort der Begegnung gewesen, der die Persönlichkeitsentwicklung innerhalb der Gemeinschaft gefördert hat. Die vielfältigen Angebote haben sich bereits gut etabliert. Hier wird eine wichtige Lücke im Bereich der bezirklichen Jugendarbeit geschlossen, so dass es langfristige Perspektiven braucht. Unser Kooperationsantrag, der die Bewerbung des queeren Jugendangebotes an Schulen etc. seitens des Bezirksamtes vorsieht, um dieses im Rahmen von Beziehungsarbeit an Schulen besser zu nutzen, ist hier nur ein Beispiel. Das Queere Herbstfest Treptow-Köpenick wurde 2024 bewusst dort veranstaltet, um dessen Bedeutung für die queere Community im Osten der Stadt zu unterstreichen. Die Mittel jetzt zu streichen ist ein falsches Zeichen und widerspricht unserem Verständnis von Gleichstellung und Solidarität im Bezirk.“
Es ist für uns Bündnisgrüne nicht nachvollziehbar, dass, noch bevor der Aktionsplan für queeres Leben umgesetzt wird, schon Kürzungen vorgenommen werden. Dies sabotiert die Zielstellung und lässt die queere Community im Abseits stehen. Wir appellieren hier an den Senat die Gelder entsprechend des BVV Beschlusses zur Verfügung zu stellen.

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