Die Ausweisung großer Teile des Müggelsees als Natur- und Landschaftsschutzgebiet steht unmittelbar bevor. Das ist ein großer Schritt für den Erhalt dieses wunderschönen Naturraums. So kann das bisher bereits durch eine EU-Richtlinie geschützte Gebiet dauerhaft gesichert werden. In den letzten Monaten wurde ein Kompromiss zwischen dem zuständigen Senat, den Sport- und Anglerverbänden, Anliegern und Naturschutzverbänden gefunden. Was die neue Ausweisung für die Nutzung des Sees konkret bedeutet, sollen Bürger und Vereine vor Ort nun baldmöglichst aus erster Hand erfahren. Daher begrüßt die bündnisgrüne Fraktion, dass die BVV am 30. März 2017 ihren Antrag beschlossen hat, dass das Bezirksamt eine Bürgerinformationsveranstaltung initiieren soll. Die Befürchtungen von Anrainern und Wassersportvereinen, dass die derzeitige Nutzung des Müggelsees durch die Verordnung eingeschränkt wird, können dabei ausgeräumt werden. Klar ist nämlich bereits: Einschränkungen des muskel- und windbetriebenen Wassersports sind nicht vorgesehen.
„Wir begrüßen, dass nach monatelangen Verhandlungen der Müggelsee nun auch offiziell Landschafts- und Naturschutzgebiet wird“ so Dr. Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Treptow-Köpenick. „Schließlich ist es doch unser aller Ziel, die Natur und Schönheit des Müggelsees und seiner Ufer auch für künftige Generationen zu erhalten.“ Jacob Zellmer, ebenfalls Vorsitzender der Fraktion, ergänzt: „Die Naturschutzverbände haben viele Kompromisse eingehen müssen. Weil sie Verständnis für die Sportlerinnen und Sportler haben. Leider ist die Kompromissbereitschaft einseitig. Wir verurteilen ganz ausdrücklich, dass eine Minderheit, wie die Organisatoren einer Bootsdemo am 10. Juni, weiterhin mit Falschbehauptungen und populistischen Forderungen zugunsten des unkontrollierten Motorbootsports gegen das Naturschutzgebiet Stimmung macht.“ Die Demoaufrufer suggerieren, die Verordnung würde den Wassersport auf dem Müggelsee zurückdrängen. Dr. Claudia Schlaak: „Das Gegenteil ist der Fall: Nur in einer intakten Natur können die Ruder-, Kanu- und Segel-Vereine ihren Sport auch in Zukunft betreiben. Das soll spätestens auf der Bürgerinformationsveranstaltung klar gestellt werden.“
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