Das Bezirksamt soll das Prinzip der Gemeinwohl-Ökonomie als feste Säule in der Arbeit der bezirklichen Wirtschaftsförderung etablieren. Ein entsprechender Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde für die Bezirksverordnetenversammlung am 12. November eingebracht. „Die Wirtschaftsförderung Treptow-Köpenick sollte zukünftig Unternehmen über die Gemeinwohl-Ökonomie beraten, aktiv dafür werben sowie regelmäßig Veranstaltungen zum Thema anbieten“, erklärt Catrin Wahlen, stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion.
Der Begriff „Gemeinwohl-Ökonomie“ bezeichnet ein Wirtschaftssystem, in dem das Wohl von Mensch und Umwelt zum obersten Ziel des Wirtschaftens wird. Durch eine externe Prüfung können sich Unternehmen, Organisationen und auch Kommunen Gemeinwohl-Bilanzieren lassen. Die Bewertung von Unternehmenserfolg wird anhand gemeinwohl-orientierter Werte definiert. Zu den Indikatoren zählen unter anderem Möglichkeiten der Mitbestimmung von Angestellten, die Ausgestaltung von Verdienst und Arbeitszeit oder die Berücksichtigung ökologischer Nachhaltigkeit in der Zulieferkette. In Treptow-Köpenick ist bisher nur ein Unternehmen Gemeinwohl-Bilanziert. Mit ihrem Antrag wollen die Bündnisgrünen, dass die Gemeinwohl-Ökonomie zu einem zentralen Bestandteil der kommunalen Wirtschaftsförderung wird.
„In der Gemeinwohl-Ökonomie werden Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Nutzen in den Mittelpunkt gestellt.“, erklärt Catrin Wahlen. „Sie beachtet Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. Mit einem entsprechenden Beschluss können wir Treptow-Köpenick in einem ersten Schritt als führenden Bezirk in der Gemeinwohl-Ökonomie etablieren.“
Weitere Informationen zur Gemeinwohl-Ökonomie unter: ecogood.org
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. in Treptow-Köpenick
In Treptow-Köpenick gibt es aktuell mehr Straßen die nach Männern, als nach Frauen benannt wurden. Ein Missverhältnis, welches durch die Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. einen kleinen aber wichtigen Teil…
Weiterlesen »
Abwahl des Bezirksstadtrats Bernd Geschanowski gescheitert – Stimmen von Rot-Rot-Grün reichten nicht aus
Der von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Abwahlantrag erreichte auf der Sitzung der BVV am Donnerstag mit 31 von 55 Stimmen nicht die nötige Zweidrittelmehrheit von 37…
Weiterlesen »
Zügige Unterschutzstellung der Wuhlheide einleiten
Die Wuhlheide in Köpenick ist eines der größten Park- und Waldgebiete in Berlin. Ihre zeitnahe Unterschutzstellung ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt und die weitere artenreiche Entwicklung dieses einzigartigen…
Weiterlesen »