In Treptow-Köpenick gibt es aktuell mehr Straßen die nach Männern, als nach Frauen benannt wurden. Ein Missverhältnis, welches durch die Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. einen kleinen aber wichtigen Teil zur Gleichstellung von Frauen und Männern im bezirklichen Straßenbild leisten würde.
Talip Törün, kulturpolitischer Sprecher dazu: „Die heute nach Etrich benannte Straße ist eine von 17 Straßennamen mit antisemitischen Bezügen und wird gemäß Drucksache IX/0252 „Umgang mit Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen in Treptow-Köpenick“ in der bezirklichen Kulturpolitik diskutiert. Ilse Essers war ab 1926 Ingenieurin in der Aerodynamik-Abteilung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof und hat maßgeblich an der Entwicklung von Flügelklappen, die die Flugstabilität großer Flugobjekte gewährleistet, mitgewirkt. Eine Ehrung insbesondere auf dem WISTA Gelände wäre hier der richtige Weg.“
Die Benennung einer Straße nach Ilse Essers würdigt somit eine bedeutende weibliche Persönlichkeit der Technikgeschichte mit bezirklichen Kontext. Darüber hinaus fordern die Ausführungsvorschriften zu § 5 des Berliner Straßengesetzes eine geschlechterparitätische Namenswahl für Straßen in der Hauptstadt, um die Vielfalt der Geschlechter im öffentlichen Raum sichtbar zu machen.
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