In Treptow-Köpenick sollen sogenannte bewirtschaftete Parkzonen entstehen. Innerhalb einer solchen Zone ist das Parken im öffentlichen Straßenland gebührenpflichtig. Einen entsprechenden Antrag haben die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und DIE LINKE für die Bezirksverordnetenversammlung am 17. März eingebracht. „Durch solche Zonen entstehen wichtige Impulse für eine
nachhaltige Stadtmobilität und effiziente Nutzung des öffentlichen Straßenraums“, erklärt Christian Huber, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen. Der Antrag wird in den kommenden Wochen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt- und Naturschutz beraten.
Die Parkraumbewirtschaftung steuert die Nutzung des öffentlichen Parkraums. Das Erheben von Gebühren verringert die Nachfrage nach Parkplätzen. Der Parksuchverkehr wird verringert und es stehen mehr Parkplätze zur Verfügung. Das Parken wird somit effizienter.
Durch die Parkraumbewirtschaftung ergeben sich mehrere Vorteile. Lärm und Abgase werden reduziert, die Verkehrssicherheit erhöht und mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr geschaffen. Durch die geringere Nachfrage können die Parkräume auch für andere Nutzungen zur Verfügung gestellt werden, etwa für Radfahrstreifen, Fahrradabstellplätze, Sitzbänke oder Bäume. Das Stadtbild wird aufgewertet. Gleichzeitig können auch Gewerbe profitieren, zum Beispiel durch mehr Platz für Lieferanten.
Der Antrag fordert das Bezirksamt auf, zu prüfen, in welchen Ortsteilen solche Parkzonen eingerichtet werden können. Die Gebiete sollen dabei in sich räumlich geschlossen sein, damit der Verkehr nicht in unmittelbar angrenzende Wohnviertel verdrängt wird. Bis zum Jahr 2024 soll mindestens eine Parkzone im Bezirk entstehen. Die Anwohnerinnen und Anwohner der entsprechenden Ortsteile sollen bei Planung und Umsetzung der Zonen beteiligt werden.
In Berlin werden im öffentlichen Straßenraum zurzeit 56 Parkzonen bewirtschaftet, in Treptow-Köpenick bisher keine.
„Die Parkzonen leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Berliner Mobilitätsgesetzes“, betont Christian Huber. Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende und haushaltspolitische Sprecherin der Bündnisgrünen, ergänzt: „Die durch die Gebühren erzielten Einnahmen können eingesetzt werden, um die Fuß- und Radinfrastruktur zu fördern. Darüber hinaus ist die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung eine Forderung aus der Kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie von Treptow-Köpenick.“
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. in Treptow-Köpenick
In Treptow-Köpenick gibt es aktuell mehr Straßen die nach Männern, als nach Frauen benannt wurden. Ein Missverhältnis, welches durch die Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. einen kleinen aber wichtigen Teil…
Weiterlesen »
Abwahl des Bezirksstadtrats Bernd Geschanowski gescheitert – Stimmen von Rot-Rot-Grün reichten nicht aus
Der von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Abwahlantrag erreichte auf der Sitzung der BVV am Donnerstag mit 31 von 55 Stimmen nicht die nötige Zweidrittelmehrheit von 37…
Weiterlesen »
Zügige Unterschutzstellung der Wuhlheide einleiten
Die Wuhlheide in Köpenick ist eines der größten Park- und Waldgebiete in Berlin. Ihre zeitnahe Unterschutzstellung ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt und die weitere artenreiche Entwicklung dieses einzigartigen…
Weiterlesen »