Das Gebäude des ehemaligen Jugendkulturzentrums ABC Rocks in Friedrichshagen soll für eine kulturelle Nutzung erhalten bleiben. Ein entsprechender Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde auf der Bezirksverordnetenversammlung am 12. August beschlossen.
Auf Anfrage der Bündnisgrünen berichtete das Bezirksamt noch im Januar, dass für das Gebäude eine Wohnnutzung oder wohnähnliche Nutzungsform im Raum steht. Zu wohnähnlichen Nutzungsformen zählen zum Beispiel betreutes oder altersgerechtes Wohnen. Eine kulturelle Nutzung wurde jedoch wegen des „Gebots der Rücksichtnahme gegenüber der im Umfeld bestehenden Wohnnutzung“ kritisch gesehen, wie der schriftlichen Anfrage zu entnehmen war.
Viele Bürger*innen haben sich allerdings gegen eine Verdrängung Kulturschaffender gewährt. Jugend- und Kulturangebote sind im Bezirk seit Jahren unzureichend. Gebäude und Außengelände des ehemaligen ABC Rocks bieten ideale Voraussetzungen, um diesem Mangel Abhilfe zu schaffen. Geeignete Räume für Ateliers sind ausreichend vorhanden. Der große Veranstaltungssaal kann als Proberaum für Theater- und Tanzgruppen genutzt werden. Mit konkreten Lärmschutzmaßnahmen sowie Gesprächen mit der Nachbarschaft soll jetzt ein Zusammenleben von Wohnen und Kultur ermöglicht werden.
„Kulturelle Teilhabe ist nicht nur ein hübsches Sahnehäubchen obendrauf, sondern ein Grundrecht und ein wichtiger Bestandteil eines lebenswerten Wohnumfelds“, erklärt Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen. Jacob Zellmer, ebenfalls Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Es handelt sich hierbei um eine kommunale Fläche. Das Bezirksamt hat also selbst in der Hand, was mit dieser passieren soll. Als Jugendlicher habe ich das ABC Rocks regelmäßig besucht und weiß wie wichtig und identitätsstiftend die Einrichtung für den Kiez war. Aus diesem Grund liegt es mir ganz persönlich am Herzen, dass das Bezirksamt dem Beschluss nachkommt und hier eine kulturelle Nutzung dauerhaft sicherstellt.“
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. in Treptow-Köpenick
In Treptow-Köpenick gibt es aktuell mehr Straßen die nach Männern, als nach Frauen benannt wurden. Ein Missverhältnis, welches durch die Umbenennung der Igo-Etrich-Str. in Ilse-Essers-Str. einen kleinen aber wichtigen Teil…
Weiterlesen »
Abwahl des Bezirksstadtrats Bernd Geschanowski gescheitert – Stimmen von Rot-Rot-Grün reichten nicht aus
Der von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Abwahlantrag erreichte auf der Sitzung der BVV am Donnerstag mit 31 von 55 Stimmen nicht die nötige Zweidrittelmehrheit von 37…
Weiterlesen »
Zügige Unterschutzstellung der Wuhlheide einleiten
Die Wuhlheide in Köpenick ist eines der größten Park- und Waldgebiete in Berlin. Ihre zeitnahe Unterschutzstellung ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt und die weitere artenreiche Entwicklung dieses einzigartigen…
Weiterlesen »