Zu eng überholende Autos bringen Radfahrende immer wieder in Gefahr. Wie erst vor kurzem ein Fall in Köpenick wieder zeigte, können die Folgen verheerend sein. Auch Radfahrstreifen ändern am Fahrverhalten der Autofahrer*innen wenig. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick fordert das Bezirksamt dazu auf, in Kooperation mit dem ADFC eine Informationskampagne zum vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zu starten. Ein entsprechender Antrag wurde für die Bezirksverordnetenversammlung am 18. Juni 2020 eingebracht.
Studien zeigen, dass der vorgeschriebene Sicherheitsabstand beim Überholen von Radfahrenden von anderthalb bis zwei Metern von Kfz-Fahrer*innen im Regelfall nicht eingehalten wird. Durch diese Nichteinhaltung werden Radfahrer*innen oft gefährlich nahe an Bordsteine oder den Türöffnungsbereich parkender Autos gedrängt. Erst Anfang Juni erlitt eine Radfahrerin auf dem Müggelschlößchenweg bei einem Sturz schwere Verletzungen, nachdem ein Pkw sie beim Überholen seitlich berührte. Das zu dichte Überholen durch Kraftfahrzeuge ist eine der Hauptunfallursachen im Radverkehr. Selbst wenn es nicht zu einer Berührung kommt, können Radfahrende aufgrund von Luftverwirbelungen oder Sogwirkungen ihr Gleichgewicht verlieren. Die Bündnisgrünen fordern vom Bezirksamt, in Kooperation mit dem ADFC, Verkehrsteilnehmer*innen stärker auf den vorgeschriebenen Seitenabstand aufmerksam zu machen. Hierfür sollten sichtbare Hinweise an den Fahrzeugen des Ordnungsamts, des Straßen- und Grünflächenamts und weiterer kommunaler Fahrzeuge, wie den Bücherbus, angebracht werden.
„Der ADFC hat aufgrund einer deutschlandweit erfolgreichen Kampagne Erfahrungen mit der Durchführung solcher Kooperationen und bietet entsprechendes Material an“, erklärt Jacob Zellmer, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen. „Hiervon könnte der Bezirk Gebrauch machen, um die Sicherheit der Radfahrenden in Treptow-Köpenick zu erhöhen.“
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