Die Anwohnerinnen und Anwohner des Geländes der Berliner Bürgerbräu sollen frühzeitig an der Entwicklung des Areals beteiligt werden. Ein entsprechender Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick wurde auf der Bezirksverordnetenversammlung am 12. Dezember 2019 beschlossen. „Häufig werden Bürger bei Entscheidungsprozessen nur unzureichend beteiligt, oder auch gar nicht erst informiert. Im Falle des Berliner Bürgerbräu wusste selbst einer der Besitzer der Grundstücke bis vor kurzem nicht von der Aufstellung eines Bebauungsplans“, erklärt Jacob Zellmer, Fraktionsvorsitzender und städtebaupolitischer Sprecher der Bündnisgrünen.
Die „Bürgerbräu Brauerei“ in Friedrichshagen, im Jahr 1869 gegründet, ist nicht nur für den Ortsteil, sondern für ganz Berlin ein zeithistorisches Monument. Das Gelände liegt seit der Schließung der einstmals größten eigenständigen Brauerei Berlins im Jahr 2010 jedoch brach. Einer der Besitzer der Grundstücke kündigte vor kurzem die Eröffnung einer neuen Brauerei an. Über die Aufstellung eines Bebauungsplans wurde er vom Bezirksamt nicht informiert. Zwei weitere Investoren planen eine Nachnutzung der Brauerei überwiegend für Wohnen, einschließlich nicht-störendem Gewerbe zur Versorgung des Kiezes, wie etwa Arztpraxen. Darüber hinaus wünschen sich viele Bürger auf dem Gelände eine größere Veranstaltungsfläche für Märkte, Ausstellungen oder Feiern. Ob und inwiefern diese unterschiedlichen Vorstellungen für die Nachnutzung realisiert werden können, ist derzeit unklar. Aus Sicht der Bündnisgrünen sollte daher die genaue Entwicklung in größerer Öffentlichkeit diskutiert werden.
„Bezüglich der Entwicklung des Bürgerbräu-Areals gibt es verschiedene Vorstellungen und Interessen, die berücksichtigt und abgewogen werden müssen“, erklärt Jacob Zellmer. „Die Nachnutzung ist für die Entwicklung Friedrichshagens zentral und sollte in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort kennen ihren Kiez mit seinen Chancen, Herausforderungen, Problemen und Potenzialen am besten. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass Bürgerinnen und Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“
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