Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick warnt vor einem Verkehrschaos in Alt-Treptow, sollte der 16. Bauabschnitt der A100 noch vor Fertigstellung der neuen Elsenbrücke eröffnet werden. Ein Antrag der SPD und CDU für die Bezirksverordnetenversammlung am 16. Mai 2019, der die Priorisierung des Neubaus der Elsenbrücke fordert, geht den Bündnisgrünen nicht weit genug. Sie haben in einem Änderungsantrag gefordert, dass die Eröffnung der A100 verschoben wird. „Die A100 darf nicht vor Fertigstellung der neuen Brücke eröffnet werden. Das dadurch entstehende Verkehrschaos können wir den Bürgerinnen und Bürgern in Alt-Treptow nicht zumuten“, erklärt Jacob Zellmer, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen.
Mit der Fertigstellung der Elsenbrücke ist vor Ende der 2020er Jahre nicht zu rechnen. Die Fraktionen von SPD und CDU halten dennoch weiter an der geplanten Eröffnung der Autobahn im Jahr 2022 fest. Aus Sicht der Bündnisgrünen wäre dies ein Garant für eine massive Verkehrs-, Lärm- und Umweltbelastung in Alt-Treptow. Die Vorstellung von SPD und CDU einem Verkehrschaos durch ein frühzeitig erstelltes Verkehrskonzept vorzubeugen, ist aus Sicht der Bündnisgrünen utopisch. Alt-Treptow ist schon jetzt verkehrlich überbelastet. Im intakten Zustand fahren jeden Tag rund 55.000 Autos und Busse über die Elsenbrücke. Durch die Teilsperrung steht nur noch die halbe Kapazität zur Verfügung und es kommt fast ganztägig zu Staus. Alle Planungen für die A100 nach Treptow gingen davon aus, dass die Elsenbrücke mit je drei Fahrspuren pro Richtung voll funktionsfähig ist.
„Nach der Sperrung der Elsenbrücke sind die Belastungen für Anwohnerinnen und Anwohner durch Stau und zunehmende Lärm- und Abgasemissionen bereits viel zu groß“, betont Claudia Schlaak, ebenfalls Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen. Jacob Zellmer ergänzt: „Die Erstellung eines Verkehrskonzepts ist grundsätzlich wichtig und richtig. Aber kein Konzept der Welt wird dazu führen, dass Alt-Treptow die enormen Zahlen an Kraftfahrzeugen von der A100 aufnehmen kann. Eher passt ein Kamel durch ein Nadelöhr. Die Folgen wären Dauerstaus und immer mehr Autofahrer, die sich ihre Wege durch die Wohngebiete suchen. Das dürfen wir nicht zulassen.“ Der Antrag ist zusammen mit dem grünen Änderungsantrag zurück in den zuständigen Ausschuss überwiesen worden.
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