Eine von der Mehrheit der Bezirksverordneten unterstützte Steganlage für Yachten wird den Blick auf die Altstadt Köpenick unwiderbringlich zerstören. Auch vom Luisenhain und dem Rathaus Köpenick aus wird das Panorama auf den Zusammenfluss von Dahme und Spree nicht mehr so sein, wie wir es seit Generationen kennen und lieben. Diese Auffassung vertritt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick. In der Bezirksverordnetenversammlung am 15. Oktober 2018 stimmten die grünen Verordneten geschlossen gegen das Projekt.
Durch die zusätzliche Anlegemöglichkeit soll der Wassertourismus gefördert und das Erscheinungsbild der Altstadt aufgewertet werden. Der Antrag besagt, dass die Errichtung des Steges den einzigartigen Blick auf den Zusammenfluss von Dahme und Spree nicht beeinträchtigen soll. Das ist durch die bis zu zwölf Meter langen Yachten, die dort zukünftig anlegen sollen, allerdings kaum vermeidbar. Gerade dieses Panorama wird von der Bevölkerung und den Touristen aber besonders geschätzt. Das geplante Vorhaben steht somit komplett im Widerspruch zum erklärten Ziel, das Erscheinungsbild der Altstadt zu verbessern und den Tourismus zu fördern. Auch wurden die ökologischen Folgen des geplanten Baus nicht ausreichend berücksichtigt. Wie die neue Steganlage die Uferfunktion beeinträchtigt, ist bisher unklar. Und auch der öffentlichen Grünanlage Luisenhain – der älteste Volkspark Köpenicks – drohen durch neue Zuwegungen und Wirtschaftsverkehr Mehrbelastungen.
„Bei dem Beschluss für die Steganlage stehen die wirtschaftlichen Interessen des hochpreisigen Yachttourismus im Vordergrund, nicht das Erscheinungsbild der Altstadt Köpenick“, erklärt Benjamin Hanke wirtschaftspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen. Claudia Schlaak, Fraktionsvorsitzende, ergänzt: „Die Vorstellung, zwölf Meter lange Yachten würden das Panorama am Luisenhain nicht beeinträchtigen, grenzt an Realitätsverlust. Durch seine Ausführungen in den Ausschussberatungen wurde außerdem deutlich, dass der Investor langfristig in größerem Stil plant. Mit diesem Beschluss öffnen wir Tür und Tor für eine zukünftige Erweiterung der Anlage. Dieses Spiel dürfen wir nicht mitspielen.“
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