Die Mehrheit der Bezirksverordneten von Treptow-Köpenick stimmten am 30. August 2018 für den Bau einer neuen Brücke zwischen Wendenschloß und Grünau. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen lehnen diesen Vorschlag einer Brücke ab.
Die bündnisgrüne Fraktion kann den Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger in Wendenschloß nach einer besseren Verkehrsanbindung nachvollziehen. Eine Brücke nach Grünau wird jedoch den Durchgangsverkehr von der Salvador-Allende-Brücke ausgehend erheblich erhöhen.
Eine Verkehrszählung auf der Salvador-Allende-Brücke im Jahr 2009 ergab eine hohe Belastung von ca. 28.000 Kraftfahrzeugen pro Tag. Ein Großteil dieser Kraftfahrzeuge würde sich seinen Weg durch Wendenschloß über diese angedachte Brücke suchen. Die bündnisgrüne Fraktion schlägt stattdessen vor, ergänzend zur bestehenden Fähre F12 für Fußgänger und Radfahrer eine Autofähre einzurichten. Dies wird die Anbindung des Ortsteils Wendenschloß verbessern, ohne weiteren Durchgangsverkehr anzuziehen.
„Das Projekt einer neuen Brücke über die Dahme ist reiner Verkehrsirrsinn. Es sollte allen Fraktionen in der BVV klar sein, dass die Nebeneffekte dieser Maßnahme für die Anwohnerinnen und Anwohner in Wendenschloß katastrophal wären“, erklärt Jacob Zellmer, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen. „Eine Autofähre, gekoppelt an die F12, sowie ein Ausbau der Straßenbahn würden positivere Wirkung erzielen. Wer aber Straßen baut, wird Verkehr ernten. Nach der Fertigstellung der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) gilt dies umso mehr. Die Wendenschloßstraße als Verbindung und Transitstrecke zur TVO würde die Lebensqualität in Wendenschloss erheblich verschlechtern. Dies wollen wir den Anwohnerinnen und Anwohner vor Ort um jeden Preis ersparen.“
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