Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick stellt auf der kommenden Bezirksverordnetenversammlung am 30. August eine Große Anfrage zu den aktuellen Problemen und Herausforderungen der bezirklichen Musikschule. Die Joseph-Schmidt-Musikschule steckte in den letzten Jahren bereits wiederholt in Schwierigkeiten, weil sie immer wieder ein Defizit im Budget aufweist. Nun gibt es wieder Grund zur Sorge.
Die Vergleichsberichte der Senatsverwaltung für Finanzen über die Musikschulen in Berlin sind aus Treptow-Köpenicker Sicht erschreckend. Von allen öffentlichen Musikschulen weist die Joseph-Schmidt-Musikschule im Jahr 2018 als einzige ein Defizit auf. Bereits im Jahr zuvor war das Defizit in Treptow-Köpenick am höchsten und auch für 2019 sind die Vorzeichen negativ. Allein im Vergleich der Jahre 2016 und 2017 sind die von der Musikschule Treptow-Köpenick erbrachten Unterrichtseinheiten (45 Minuten) schon um über 5.000 auf deutlich unter 70.000 gesunken.
„Dieser Abwärtsspirale, die wir bereits aus den Jahren 2011 bis 2014 kennen, müssen wir so schnell wie möglich entgegentreten“, erklärt Benjamin Hanke, kulturpolitischer Sprecher der Grünen. „Die Anstrengungen der Musikschulleitung zeigen positive Ansätze. Nun will das Kulturamt aber noch weitere Räume am Standort Adlershof aufgeben, wohl um Infrastrukturkosten zu sparen. Sparmaßnahmen zulasten der Attraktivität der Musikschule und des Unterrichtsangebots sind aus unserer Sicht der eindeutig falsche Weg. Wir möchten von Bezirksstadträtin Cornelia Flader wissen, ob es auch konstruktive Vorstellungen gibt, wie das Angebot gehalten oder ausgebaut werden soll, damit das Defizit gesenkt und auch mehr Schülerinnen und Schüler von Musikunterricht profitieren.“
Eine Große Anfrage ermöglichst es Fraktionen, vom Bezirksamt Antworten auf wichtige Themen zu erhalten und diese in der BVV-Sitzung in größerem Rahmen öffentlich zu diskutieren.
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