Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick will den Bezirk fahrradfreundlicher machen. Dieses Ziel hat sie seit einem Jahr zum Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Zur Juli-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung haben die Bündnisgrünen erneut drei Anträge eingebracht, die das Bezirksamt auffordern, das Radwegenetz in Treptow-Köpenick auszubauen und in die Radverkehrsinfrastrukur zu investieren. Bei zwei Anträgen ziehen die Fraktionen der SPD und der Grünen an einem Strang, bei einem war auch die CDU-Fraktion als Antragsteller dabei.
Mit dem Antrag VIII/0243 fordert die bündnisgrüne Fraktion, dass an Orten, an denen reguläre Abstellmöglichkeiten, also z.B. Fahrradbügel, fehlen, Fahrradständer auch im Straßenland bzw. im Parkstreifenbereich gebaut werden. Geschieht dies an Kreuzungen, hat dies zugleich den Vorteil, dass diese besser einsehbar werden, weil sie nicht mehr von Autos zugeparkt werden können. Damit wird der Verkehr hier auch für Fußgänger*innen sicherer.
Mit einem weiteren Antrag (VIII/0242) wollen die Grünen, gemeinsam mit der SPD-Fraktion, erreichen, dass Straßenabschnitte, die stark von Radfahrer*innen genutzt werden und Bestandteil von Radroutennetzen sind, als Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Im Antrag genannt sind etwa der Abschnitt der Baumschulenstraße zwischen Neue Krugallee und Wendehammer an der Fähre sowie das Straßenstück parallel zur Oberspreestraße zwischen dem Bahnübergang und der Köllnischen Heide. In Fahrradstraßen hat der Radverkehr Vorrang vor dem Autoverkehr. Der dritte Antrag (VIII/0244), gemeinsam mit den Fraktionen von SPD und CDU eingereicht, wurde am 20. Juli 2017 bereits beschlossen: Das Bezirksamt soll den Ausbau der Radroute in der Kiefholzstraße mit höchster Priorität behandeln.
„Die Umsetzung der Verkehrswende in Berlin ist unser erklärtes Ziel auf Senatsebene. Das Mobilitätsgesetz ist nun fertig. In Treptow-Köpenick aber hinkt die Entwicklung hinterher. Wir haben zum Beispiel immer noch keine Fahrradstraße im Bezirk“, so Jacob Zellmer, Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Treptow-Köpenick. „Das Bezirksamt muss sich jetzt dafür einsetzen, dass die Radfahrer*innen im Bezirk tatsächlich von den besseren Voraussetzungen profitieren.“ Claudia Schlaak, ebenfalls Fraktionsvorsitzende, ergänzt: „Gerade Treptow-Köpenick, das sich auch den Fahrradtourismus auf die Fahnen geschrieben hat, muss sein Radwegenetz dringend zügig ausbauen. Und sichere Abstellanlagen dürfen natürlich nicht fehlen.“
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