In der aktuellen Wahlperiode wurden seitens der Bündnisgrünen Fraktion im Kampf gegen Gewalt an Frauen im Bezirk entscheidende Anträge in die BVV eingebracht und bereits erste Maßnahmen angestoßen, die den Schutz von Betroffenen stärken und Hilfsangebote sichtbarer machen. Das dies wichtig ist, zeigt die starke Zunahme von Femiziden und Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den letzten Jahren. Allein in Treptow-Köpenick wurden im vergangenen Jahr zwei Femizide verübt und 970 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet.
Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen hat die Bündnisgrüne Fraktion eine Resolution in die BVV eingebracht, die sich explizit dafür ausspricht durch entsprechende Maßnahmen und Hilfsangebote, wie die Fraktion sie in den untenstehenden Anträgen fordert, Femizide zu verhindern und geschlechtsspezifische Gewalt nachhaltig zu bekämpfen.
So z.B. durch den gemeinsam mit der Kooperation eingebrachten Antrag „Schaffung einer Interventions- und Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt“ (IX/0884). Die Stelle soll als zentrale Anlauf-, Beratungs- und Vernetzungsstelle für Betroffene im Bezirk dienen. Der Antrag wurde in der BVV beschlossen und an das Bezirksamt übermittelt. Ein wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten und niedrigschwelligen Beratungsstruktur.
Ebenfalls beschlossen wurde der Antrag „Abreißzettel ‚Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen‘ in Toiletten bezirklicher Einrichtungen“ (IX/1120). Durch das Anbringen der Zettel in öffentlichen Gebäuden erhalten Betroffene anonym und jederzeit erreichbar einen niedrigschwelligen Zugang zu Hilfe.
Zur strukturellen Stärkung der Gleichstellungspolitik wurde zudem der Antrag „Frauenbeirat“ (IX/1060), ebenfalls mit der Kooperation, erfolgreich eingebracht. Der Beirat soll zukünftig eine wichtige Rolle bei der Beratung der Bezirksverordnetenversammlung und der Verwaltung einnehmen und feministische Themen konsequenter im Bezirk verankern.
Mit dem Antrag „Gemeinsam gegen Sexismus im Bezirk!“ (IX/0696) setzt die Fraktion außerdem ein starkes Zeichen gegen alltägliche und strukturelle Formen von Sexismus, die häufig Vorstufen geschlechtsspezifischer Gewalt darstellen.
Bereits sichtbar wurde das Engagement durch die Einrichtung einer „Roten Bank“ in der Altstadt Köpenick. Damit hat der Bezirk ein mahnendes Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt, das durch die schnelle Initiative unserer Stadträtin Claudia Leistner zeitnah zum Antragsbeschluss umgesetzt wurde.
„Wir arbeiten daran, dass Treptow-Köpenick ein sicherer Ort für alle Frauen und Mädchen ist. Gewalt darf weder verharmlost noch übersehen werden. Mit unseren Anträgen setzen wir auf Prävention, Unterstützung und klare politische Verantwortung. Trotz der Fortschritte muss sowohl gesamtgesellschaftlich als auch politisch weiterhin entschlossen gegen Gewalt an Frauen gekämpft werden, um vollständige Gleichberechtigung und Schutz zu gewährleisten.“, erklärt die Bündnisgrüne Fraktion abschließend.

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