Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg schlagen Alarm: Sollte die neue A100-Strecke bald eröffnet werden, ohne dass die Elsenbrücke fertig ist, drohen Stau, Stress und Stillstand in beiden Bezirken. In den jeweils letzten Sitzungen beider Bezirksverordnetenversammlungen (BVV) wurden Beschlüsse verabschiedet, die genau das verhindern sollen. Die klare Botschaft: Keine A100-Eröffnung ohne fertigen westlichen Überbau der Brücke und neues Verkehrskonzept.
Beide Bezirksparlamente fordern vom Land Berlin und dem Bund, die Reißleine zu ziehen. Denn ohne funktionierende Elsenbrücke würden die angrenzenden Wohngebiete zur Ausweichstrecke – mit gravierenden Folgen: mehr Stau, mehr Lärm, mehr Abgase und eine massive Belastung für Busse, Fahrräder und Fußgänger.
Dr. Claudia Leistner, Verkehrsstadträtin in Treptow-Köpenick, warnt: „Die Inbetriebnahme des 16. Bauabschnitts der A100 ohne die zuvor erfolgte Fertigstellung des westlichen Überbaus der Elsenbrücke ist aus verkehrs- und umweltpolitischer Sicht nicht verantwortbar. Bereits heute ist die Verkehrssituation im Umfeld der Elsenbrücke durch eine hohe Belastung geprägt. Die Anwohnenden sehen sich mit erheblichen Lärm- und Abgasemissionen, Staus sowie Einschränkungen für den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr konfrontiert. Ohne ein umfassendes, vorausschauendes Verkehrskonzept ist eine deutliche Verschärfung der Lage zu erwarten. Der Berliner Senat und die Autobahn GmbH sind daher aufgefordert, umgehend ein angepasstes und integriertes Verkehrskonzept vorzulegen. Zudem ist sicherzustellen, dass die Eröffnung des 16. Bauabschnitts mit der Fertigstellung des westlichen Überbaus der Elsenbrücke koordiniert erfolgt – zum Schutz der Lebensqualität im Ortsteil Alt-Treptow.“
Annika Gerold, Verkehrsstadträtin in Friedrichshain-Kreuzberg, betont: „Die Elsenbrücke ist das Nadelöhr, das den Verkehr aus der A100 aufnehmen soll – ohne sie drohen massive Staus, steigende Umweltbelastung und Einschränkungen für Bus-, Rad- und Fußverkehr. Eine Eröffnung des 16. Bauabschnitts vor Abschluss der Bauarbeiten wäre unverantwortlich gegenüber den Menschen in unseren Bezirken.“
Wir Bündnisgrüne kämpfen für ein intelligentes Verkehrskonzept was den Menschen hilft. Die Lebensqualität der Anwohnenden muss Vorrang vor übereilten Verkehrsprojekten haben.
Den Beschluss finden Sie hier.

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