Korrigierte Sparmaßnahmen des Senats: Problemverlagerung statt Lösung

Die jüngst vom Berliner Senat korrigierten Sparmaßnahmen im Kulturbereich führen zu einer Verlagerung der finanziellen Probleme, ohne diese grundlegend zu lösen. Während die Entlastung einiger Berliner Theater zunächst positiv erscheint, sehen sich die Kulturfachpolitiker*innen nun gezwungen, diese Entlastungen innerhalb des bestehenden Etats gegenzufinanzieren.

Besonders kritisch ist die drastische Reduzierung des Haushaltstitels für den Ausbau von Arbeitsräumen für Künstler*innen. „Das ist ein großer Fehler. Laut Netzwerk Ateliergemeinschaften Treptow-Köpenick wird jetzt schon beklagt, dass rund 255 von 536 Künstler*innen im Bezirk Treptow-Köpenick von Verdrängung bedroht sind. In diesem Segment zu sparen wird das Ateliersterben massiv verstärken. Insbesondere Atelieräume und Arbeitsgemeinschaften wie z.B. KAOS e.V., oder das ABC werden das besonders zu spüren bekommen“, erklärt Talip Törün, kulturpolitischer Sprecher der Bündnisgrünen BVV-Fraktion in Treptow-Köpenick. „Die benötigten Mittel, um die Einrichtungen auch im nächsten Jahr zu erhalten und zu fördern, müssen seitens des Senats ausfinanziert werden.“

Die Situation wird durch den Wegfall der Kiezkassen infolge der Haushaltssperre weiter verschärft. Kleinere kulturelle Einrichtungen stehen dadurch vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. „Da durch die Haushaltssperre nun auch die Kiezkassen wegfallen, haben Initiativen im nächsten Jahr gar keine Aussicht auf finanzielle Unterstützung. Ein fataler Fehler, der im Bezirk spürbar sein wird.“, warnt Talip Törün.

Wir Bündnisgrüne fordern den Senat auf, die Finanzierung der kulturellen Infrastruktur Berlins ganzheitlich zu überdenken und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sowohl etablierte Institutionen als auch kleinere, innovative Projekte berücksichtigen.

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