Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat zum zweiten Mal die Teilnahme an einer öffentlichen Versammlung in Plänterwald abgesagt, auf der die verkehrlichen Probleme im Ortsteil zusammen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern besprochen werden sollten. Im Juli hatte die Bezirksverordnetenversammlung zu einer Veranstaltung aufgerufen, aktuell will das Bezirksamt eine Informationsveranstaltung durchführen. Beide Male war die Senatsverwaltung ausdrücklich eingeladen worden und hatte die Teilnahme zunächst zugesagt.
Im Ortsteil regt sich Ärger, Protest und Widerspruch, weil Neubauten, Nachverdichtung, Spreepark und Straßenumbau für vielfältige Probleme sorgen oder sorgen werden. Die Infrastruktur wächst nicht mit und vor allem ältere Menschen oder jene mit eingeschränkter Mobilität leiden stark darunter.
Dazu erklärt Uwe Doering, Sprecher für Stadtentwicklung der Fraktion Die Linke: „Wenn die Stadt wächst, muss auch dafür gesorgt werden, dass die Infrastruktur mitwächst. Die CDU-geführte Senatsverwaltung muss sich den Problemen vor Ort stellen. Man kann nicht einfach eine Autobahn an den Kiez führen, den Wegfall von Arztpraxen und Einkaufsmöglichkeiten ignorieren, den öffentlichem Nahverkehr stagnieren und dem Bezirksamt dann auch noch Initiativen zum Straßenumbau verbieten. Wir brauchen ein Verkehrskonzept für Plänterwald und eine Senatsverwaltung, die Verantwortung übernimmt und sich die Sorgen der Menschen vor Ort anhört.“
Sven Dohnalek, Sprecher für Stadtentwicklung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen führt aus:
„Seit Jahren fordern wir ein Verkehrskonzept für den Berliner Südosten. Insbesondere der Ortsteil Plänterwald ist von dem Fehlen eines übergeordneten Konzepts betroffen, wie die Einwohnerversammlung vom 9. Juli 2024 unterstrich. Dass die CDU-geführte SenMVKU sich einer Teilnahme an der Einwohnerversammlung im Juli entzog, wie auch der geplanten öffentlichen Versammlung im Herbst eine Absage erteilt, lässt uns fassungslos zurück. Wir Bündnisgrüne werden uns, gemeinsam mit unserer Stadträtin Dr. Claudia Leistner, der Verantwortung nicht entziehen und weiterhin an der Seite der Einwohnerinnen und Einwohner stehen, um den Sorgen und Nöten im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Lösungen zu begegnen.“
Der Sprecher für Stadtentwicklung und Bauen der SPD Fraktion, Manuel Tyx, kritisiert die Verkehrsverwaltung:
„Der Einwohnerantrag wurde von mehr als 1.000 Bürgerinnen und Bürgern unterstützt. Um diesen Einwohnerantrag zielführend zu qualifizieren, bedarf es zwingend der Mitwirkung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Für das im Antrag enthaltene Verkehrskonzept sollte die Senatsverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen und muss endlich ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern nachkommen!“
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Korrigierte Sparmaßnahmen des Senats: Problemverlagerung statt Lösung
Die jüngst vom Berliner Senat korrigierten Sparmaßnahmen im Kulturbereich führen zu einer Verlagerung der finanziellen Probleme, ohne diese grundlegend zu lösen. Während die Entlastung einiger Berliner Theater zunächst positiv erscheint,…
Weiterlesen »
Queeres Jugendangebot im JuKuZ Gérard Philipe erhalten
Der Ausbau des queeren Jugendangebots in Treptow-Köpenick darf nicht den Kürzungen des Senats zum Opfer fallen. Die queere Infrastruktur in den Außenbezirken ist ohnehin zu wenig ausgebaut. Hier bildet das…
Weiterlesen »
Positive Resonanz bei Einwohnerversammlung zum Schmollerplatz und Kiezblock Alt-Treptow
Letzte Woche Mittwoch fand die Einwohnerversammlung zu den Themen Schmollerplatz, dazugehöriges Freiraumkonzept sowie Kiezblock Alt-Treptow und mögliche Fahrradstraße statt. Die seitens der BVV initiierte Veranstaltung verzeichnete eine durchweg positive Stimmung…
Weiterlesen »