Egal ob auf Schuster’s Rappen, dem E-Bike oder im Rollstuhl: Bewegung an frischer Luft und in der Natur hält gesund – psychisch wie physisch. Wer sich im Alltag aktiv bewegt, entlastet unser Gesundheitssystem und steigert seine Abwehrkräfte. In Zeiten des Klimawandels ist dies in Starkhitzeperioden gerade für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen nicht immer leicht. Hier bieten unsere Wälder mit ihren schattigen, grünen Wegen attraktive Möglichkeiten für Alle.
Wir freuen uns daher, dass die wassergebundene Decke auf einem 3 km langen Abschnitt des Birkenwegs erneuert wurde. Der im Berliner Stadtforst liegende geschotterte Waldweg wurde bereits vor einigen Jahren mit einer für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ebenso wie für Rollstuhlfahrer*innen und Kinderwagen angenehmen Oberfläche versehen. Im Verlauf des Jahres 2019 wies der forstwirtschaftlich genutzte Weg zunehmend Unebenheiten und Schlaglöcher auf. Diese wurden durch die Erneuerung des Teilstücks zwischen Schöneicher Landstraße und Altem Fischerweg beseitigt.
Neben Parks und anderen Grünanlagen tragen vor allem unsere Wälder zu einer höheren Lebensqualität und besseren Gesundheit für die gesamte Stadtbevölkerung bei. Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie bieten Wälder eine gute Alternative für die Naherholung. Sie entlasten unsere Grünanlagen und senken das Ansteckungsrisiko. Für ihren Erhalt auch während Dürreperioden setzen sich die Berliner Forsten etwa mit ihrem Mischwaldprogramm ein.
In Treptow-Köpenick sind diese als Teil eines traditionsreichen Naherholungsgebiets der Berliner Stadtbevölkerung darüber hinaus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Wälder und Seen, Rad- und Wanderwege des Bezirks bilden die wirtschaftliche Basis für viele Gastronomen und weitere Gewerbetreibende. Als attraktive Verbindung zwischen Friedrichshagen und Rahnsdorf ist der Birkenweg bedeutender Bestandteil eines noch unvollständigen Wegenetzes für Touristen und Alltagsnutzer. Wie ein solches Netz aus Sicht des Radverkehrs aussehen könnte, zeigt die Radnetzplanung der Verbände.
Abgesehen von Wanderer*innen und Radfahrenden profitieren vor allem mobilitätseingeschränkte Personen von der Erneuerung des naturnahen Weges. Senioren, Familien mit Kleinkindern, Menschen mit Behinderungen oder auch nur kurzzeitig eingeschränkten Menschen wird der Zugang zu Wald und Natur erleichtert. Ganz im Sinne der Barrierefreiheit, auch im Radtourismus, wird hierdurch die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen am Leben in der Gesellschaft umgesetzt. Viele mobilitätseingeschränkte Personen gehören darüber hinaus zu Risikogruppen, für die es aktuell nicht einfach ist, geeignete und sichere Naherholungsgebiete aufzusuchen.
Als Bündnisgrüne setzen wir uns dafür ein, dass weitere, bereits befestigte Waldwege barrierefrei gestaltet und von den Bürger*innen zur Naherholung genutzt werden können. Darüber hinaus sollte bei einzelnen, viel begangenen und befahrenen Teilstücken eine Befestigung geprüft werden. So ist der verlängerte Waldburgweg als Teil der wichtigsten naturnahen Wegeverbindung zwischen dem S-Bahnhof Köpenick und dem S-Bahnhof Friedrichshagen durch zunehmende Dürre und intensive Nutzung bereits im April so versandet, dass mit Kinderwagen oder Fahrrad kaum ein Durchkommen ist.
Es gilt hier, eine Balance zu finden zwischen naturnahen Wäldern, barriefreier Zugänglichkeit ausgesuchter Routen und forstwirtschaftlichen Interessen. Wir sind zuversichtlich, dass aus der Zusammenarbeit zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Forsten heraus gute Lösungen für Alle möglich sind.
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