Die Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick verurteilt nachdrücklich die rassistischen und gewalttätigen Vorfälle der letzten Wochen im Ortsteil Adlershof. Eine gemeinsame Resolution der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD, von DIE LINKE, der CDU sowie der Einzelverordneten der FDP wurde auf der BVV-Sitzung am 1. August 2019 beschlossen. „Mit dem Beschluss stellt sich die BVV an die Seite der vielen Bürgerinnen und Bürger und lokalen Initiativen, die gegen rassistische, antimuslimische und antisemitische Hetze kämpfen“, begründet Catrin Wahlen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und integrationspolitische Sprecherin der Bündnisgrünen, den Antrag.
Adlershof wurde in den letzten Wochen Schauplatz mehrerer rassistischer Vorfälle. Im Mai wurde der Briefkasten einer geflüchteten Familie zerstört, der Gartenzaun beschädigt und die Eingangstür mit Hundekot beschmutzt. Wenige Wochen später wurden Kinder der Familie von einem vorfahrenden Auto in unmittelbarer Nähe ihres Wohnorts rassistisch beleidigt. Der Briefkasten einer anderen Familie wurde mit rassistischen Beleidigungen und einem Hakenkreuz beschmiert. Im Juni wurde der Imbiss „Habiba“ in der Dörpfeldstraße Opfer eines Buttersäure-Angriffs. An dem Wagen wurden ebenfalls rassistische Parolen und ein Hakenkreuz hinterlassen. Etwa zwei Wochen später wurden zwei Schüsse auf die Eingangstür der genannten Familie abgegeben. Verletzt wurde zum Glück niemand. Informationen zu den Tätern gibt es bisher nicht.
„Die Vorfälle in Adlershof verdeutlichen erneut, dass wir ein wachsendes Problem mit Rechtsextremismus haben“, erklärt Benjamin Hanke, grüner Kiezpate für den Ortsteil Adlershof . „Wir haben eine lautstarke und entschlossene Zivilgesellschaft, die gegen jede Form der Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit eintritt. Wie wichtig diese ist, sehen wir unter anderem an solchen Übergriffen. Ob im Internet oder auf der Straße, in sozialen Netzwerken oder am Stammtisch: Wir stellen uns der rechten Bedrohung entgegen. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Raum keinen Fuß breit den Rechtsextremen und Rassisten zu überlassen. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern eine Verletzung der Werte unseres Grundgesetzes.“
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